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Virtuelle Realität und Tourismus

Die Virtuelle Realität (VR), sprich die 3-D-Technik, ist weiterhin auf dem Vormarsch und das nicht nur in der Spielewelt und in der Industrie. Auch im Tourismus ist sie unterwegs und das auf zwei Ebenen.
Zum einen, um neue Bedürfnisse bei potenziellen Urlaubern zu bedienen. Bereits 2018 veröffentlichte der Digitalverband Bitkom eine Studie, wie die Digitalisierung Einfluss auf den Tourismus und die Auswahl an Reisen durch die Endkunden nimmt. Demnach haben 25 % der Teilnehmer (insgesamt 1.012 befragte Personen), auf die Frage, wie man auf das letzte Urlaubsziel gestoßen sei, mit „online“ geantwortet. Zugleich gaben 55 % an, sich gerne die Urlaubsziele vorab virtuell oder per Urlaubsvideos in 360-Grad-Format (54 %) ansehen zu wollen, wenn die Möglichkeit besteht.

Gegenüber den Reisebüros wurde dabei u. a. der Wunsch geäußert, 360-Grad-Bilder von den Reiszielen zu sehen (70 %), Live-Webcams zu verfolgen (61 %) und mit VR-Brillen das Urlaubsziel vorab zu erkunden (51 %). Hotels, Kreuzfahrtgesellschaften u. a. m. haben bereits auf diesen Trend reagiert und bieten z. B. 3-D-Besichtigungen ihrer Häuser bzw. Schiffe an.

Zum anderen wird VR immer mehr wichtiger oder ausschließlicher Bestandteil der touristischen Erlebniswelt. Beispielsweise bieten Unternehmen ihren Gästen eine virtuelle Zeitreise durch die Vergangenheit von ganzen Städten, z. B. Köln, an oder lassen virtuell ganze historische Stätten, wie Rom zur Cäsaren-Zeit, wieder aufleben.

Freizeitparks wie der Hansa Park, Legoland Deutschland oder der Europa-Park ergänzen wiederum ihre Achterbahnen mit VR und verknüpfen so die reale Bahnfahrt mit einem Kurs durch eine digital gestrickte Kunstwelt. In der Badewelt Rulantica, Teil der Europa-Park GmbH, kann man gegen Aufpreis mittlerweile sogar virtuell tauchen.

Und bei noch einer Attraktion ist der Europa-Park Vorreiter: Im VR-Erlebniszentrum „Yullbe“ kann darüber hinaus der Gast auf zwei Arten auf eine Reise in fremde Welten begeben und die Realität für eine kurze Zeit ausklammern. Bei Yullbe (Free Roaming VR-Experiences) bewegt man sich mit VR-Brille und Handtracker im Raum und stellt sich den virtuell eingespielten Herausforderungen. Bei Youllbe Pro (Free Roaming VR-Experiences mit Full-Body Tracking) erleben Gruppen bis zu 4 Personen gemeinsam VR-Abenteuer.

Und die Zukunft? Michael Faber, Geschäftsführer Touristik des Experten-Netzwerks Realizing Progress, geht in seinem ITB-Vortrag „Virtual Reality im Tourismus und 12 Virtual Reality Trends für 2019“ u. a. davon aus, dass VR fester Bestandteil des Unterhaltungsmarktes wird und große Media-Plattformen zukünftig entsprechenden VR-Content liefern werden. Zudem sieht er bereits die Holografie als Basis für neue touristische Erlebnisse am Horizont.
Bildquelle: pixabay