Verhaltene Zuversicht bei Unternehmen der Tourismuswirtschaft

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) sieht die Zukunft wieder positiver. Die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Tourismuswirtschaft haben, so der Verband, extrem herausfordernde Zeiten hinter sich. Aber, im Vergleich zu den besonders schwierigen Corona-Jahren 2020 und 2021 ging es im vergangenen Jahr branchenweit wieder bergauf, die Vorkrisenergebnisse konnten allerdings noch wieder nicht erreicht werden (so lagen z.B. die nominalen Umsätze im Gastgewerbe bezogen auf das Gesamtjahr 4,7 % unter dem Vorkrisenwert (DEHOGA, 01/23). Das Touristikjahr 2021/2022 endet per Ende Oktober 2022 mit 13 % weniger Umsatz (Travel Data + Analytics (TDA), 11/2022).


Das vergangene Jahr zeigte demnach auch: Die Menschen haben Lust auf Urlaub im In- und Ausland, neigen aber zu kurzfristigen Buchungen. Zum Jahreswechsel zeigte sich insgesamt eine verhaltene Zuversicht in der Tourismuswirtschaft. So sehen beispielsweise Reiseveranstalter den Start in das Jahr 2023 als durchaus vielversprechend an.


Trotz Hoffnungen für das laufende Geschäftsjahr 2023 und anhaltender Urlaubslaune, sehen sich aber die kleinen und mittelständischen Unternehmen weiter mit vielen Unsicherheiten und multiplen Herausforderungen konfrontiert: Große Unsicherheit birgt u. a. die Frage, wie sich die immer noch hohe Inflation in den nächsten Monaten auf die Urlaubslaune bzw. das verfügbare Haushaltseinkommen der Konsument auswirkt. Die für die Betriebe fortwährend hohen Energiekosten belasten die Ergebnisse und fordern besonders die kleinen Betriebe heraus, mit gegebenen Mitteln noch besser zu wirtschaften.
Die verstärkte Neigung zur kurzfristigen Buchung des Urlaubes/der Aktivität nimmt den Unternehmen zusätzlich Planungssicherheit. Auch der umfassende Personal- und Fachkräftemangel hindert eine ungebremste wirtschaftliche Erholung der Betriebe: vermehrte Ruhetage, ausgedünntes Angebot und erneute Sorge der Unternehmer sind die Folge.


Zusammenfassend betont der Verband: Die Lage ist verhalten optimistisch und besser als erwartet, was u.a. auch an der Politik der Regierung liegt. Energiepreisbremsen greifen für einen Großteil der Betriebe. Touristen sehnen sich nach Urlaub und Erholung, werden jedoch preisbewusster und buchen kurzfristiger. Kleine Betriebe haben trotz sich erholender und teils guter Nachfrage eine Vielzahl an Herausforderungen, denen es auch politisch zu begegnen gelte.
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