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Schnittstellen zum Erfolg: Tag der Bustouristik in Halle  

Der 41. Tag der Bustouristik ist Geschichte. Vom 14. bis 15. Januar 2024 nahmen mehr 200 Gruppenreiseveranstalter, Spezialanbieter, Vermarkter und Vertreter von Destinationen aus dem deutschsprachigen Raum, aus Skandinavien, Italien und Großbritannien das Angebot der Händelstadt Halle (Saale) in Zusammenarbeit mit Dieter Gauf (Tag der Bustouristik) wahr. Das Motto des ersten Tourismus-Branchentreffs des Jahres lautete „Schnittstellen zum Erfolg“ und dabei legte sich der Gastgeber, Stadtmarketing Halle, sowie zahlreiche Tourismuspartner aus Sachsen-Anhalt besonders ins Zeug. So durften die Teilnehmer am Vorabend der Tagung exklusiv die Magischen Lichterwelten im Bergzoo kennenlernen und in die Welt von 10001 Nacht eintauchen. Anschließend lud der Krug zum grünen Kranze die Tourismusexperten zur Verkostung regionaler Spezialitäten ein. Und zum Abschluss des Abends ließen es die Veranstaltung mit einem Feuerwerk auf Burg Giebichenstein so richtig krachen.
Mit der Ulrichskirche (s. Foto) hatten die Initiatoren einen besonderen Veranstaltungsort für die Tagung gewählt. Eine derart stimmungsvolle Location – die Gäste wurde mit Orgelspiel begrüßt – hatte auch Dieter Gauf als spiritus rector der Veranstaltung noch nicht erlebt. Während Halles Oberbürgermeister Egbert Geier in seinem Grußwort das neue, bis 2028/29 realisierte „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ als konkretes Beispiel für eine Schnittstelle zum Erfolg ankündigte – Halle rechnet nach Fertigstellung mit 1 Mio. Besucher pro Jahr in der Stadt – ins Rennen warf.

Anschließend diskutierten Vertretet touristischer Unternehmen und Verbände sowie Praktiker aus der Bustouristik, wie Schnittstellen für das eigenen Unternehmen und zum Vorteil der Kunden genutzt werden können und welche Rolle dabei digitale Errungenschaften wie z.B. Ticketpattformen oder Künstliche Intelligenz (KI) als „Game Changer“ spielen. Dabei wurde deutlich, dass der Einsatz von KI in der Touristik dort sinnvoll ist, wo sie hilft, weitgehend standardisierte Prozesse zu erleichtern oder Rechercheaufwand zu minimieren. Zugleich sorgten sich die Teilnehmer um eine immer aufwändigere Vergabe bzw. Einkauf von Tickets für Kultur- und Sportveranstaltungen, bei denen die Tourismusunternehmen im Voraus Kontingente bezahlen und Angaben zu den Teilnehmern machen müssen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in nahezu allen Bereichen der Touristik ist der sinnvolle Einsatz von KI fast schon eine Notwendigkeit, mit der sich Unternehmen befassen müssen. Hinderlich in diesem Zusammenhang sind bürokratische Hürden sowie unterschiedliche Rahmenbedingungen in Ländern der Europäischen Union, z.B. beim Thema Datenschutz.

Wünschenswert wären also Kooperationen zur Vereinheitlichung von KI und die Etablierung von Standard-Bausteinen im Zusammenspiel von Bustouristikern und Paketern. Während Gerhard Griebler (Aovo Touristik) die Digitalisierung durch Corona als beschleunigt und Verträge per Hand als Relikt der Vergangenheit ansieht, mahnt Vincent Dewaele (General Manager Busworld International) an, den persönlichen Kontakt auf Messen, Verkaufsveranstaltungen und Events nicht zu vernachlässigen.
Das Thema „Schnittstellen zum Erfolg“ bot also einiges an Anregungen für den eigenen Betrieb, wurde aber längst nicht so kontrovers diskutiert wie auf vergangenen Tagen der Bustouristik. Für den 42. Tag der Bustouristik am 20. Januar 2025 ist das Motto noch offen, die „Staffelübergabe“ von Halle an den kommenden Gastgeber Bremerhaven bildete den Abschluss der gelungenen Jahresauftaktveranstaltung in Sachsen-Anhalts größter Stadt.

Bildquelle: Theisen