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PwC-Studie: E-Busse legen deutlich zu

2021 fuhren fast doppelt so viele Busse mit emissionsfreien, elektrifizierten Antrieben auf Deutschlands Straßen wie im Jahr zuvor: 1.269 gegenüber 683. 586 Fahrzeuge kamen 2021 neu hinzu. Damit ist die Zahl der Neuzulassungen gegenüber 2020 um fast 60 % gewachsen und die Marke von 1.000 Fahrzeugen wurde erstmals überschritten. Das sind zwei der Kernergebnisse des fünften E-Bus-Radars der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Die Analyse betrachtet ausschließlich Busse mit mehr als acht Passagierplätzen (Fahrzeugklasse M3) mit elektrifizierten Antrieben und externer Energiezufuhr, die im Sinne der „Clean Vehicles Directive“ (CVD) der Europäischen Union als „sauber“ oder „emissionsfrei“ gelten.
Mit jeweils mehr als 80 Fahrzeugen sind sieben Bundesländer Vorreiter beim Betrieb elektrifizierter Busse. Mehr als jeder zweite Bus mit elektrifiziertem Antrieb ist in NRW (297), Hessen (186) oder Hamburg (162) im Einsatz. In Berlin sind wie im Vorjahr 137 E-Busse unterwegs. Die Hauptstadt rangiert somit auf Platz vier, gefolgt von Niedersachsen (117), Baden-Württemberg (94) und Bayern (88). Die übrigen Länder betreiben insgesamt 188 Busse mit elektrifiziertem Antrieb.
Im Jahr 2021 beförderten in 116 Städten insgesamt 1.269 umweltfreundliche Busse die Fahrgäste. Die überwiegende Mehrheit davon sind Batteriebusse (1.066). Die anderen Antriebsarten machen nur wenige Prozent aus: So fahren aktuell 88 Busse mit Brennstoffzellenantrieb und 80 Oberleitungsbusse sowie 35 Plug-In-Hybrid-Busse im deutschen ÖPNV. Zehn Städte planen derzeit besonders umfangreiche Anschaffungen von E-Bussen. Dazu zählen Berlin (+1.530), Hamburg (+1.066), Kiel (+224), Essen (+217) und Wiesbaden (+208).

Doch dies ist eine Investition, die sich lohnt: in Klimaschutz und Lebensqualität!

Maximilian Rohs von PwC


Aufgrund der starken Zuwächse gewinnt die Umstellung auf elektrische Antriebe im öffentlichen Nahverkehr zunehmend an Fahrt. Aktuell machen Elektrobusse erst rund 2,4 % der gesamten ÖPNV-Busflotte von rund 54.000 Fahrzeugen aus, bezogen auf die rund 35.000 Stadtbusse in Deutschland liegt der Wert bei 3,6 %. Damit die Verkehrsunternehmen weiter ihre Vorreiterrolle in Sachen klimafreundlicher Mobilität ausbauen können, ist jedoch auch in Zukunft umfassende finanzielle Unterstützung erforderlich. So kostet allein das Fahrzeug deutlich mehr als das doppelte eines vergleichbaren Dieselbusses – Infrastruktur noch nicht eingerechnet. „Um die Transformation erfolgreich umsetzen zu können benötigen Kommunen und Betreiber umfassende finanzielle Unterstützung, sowohl für die Anschaffung als auch für den Betrieb.“ sagt Maximilian Rohs von PwC. „Doch dies ist eine Investition, die sich lohnt: in Klimaschutz und Lebensqualität!“ Die PwC-Experten rechnen mit starken Impulsen durch die Clean Vehicles Directive der Europäischen Union. Sie sieht verpflichtende Mindestquoten für die Beschaffung emissionsfreier Busse vor: Bis 2025 muss der Anteil „sauberer“ Fahrzeuge an den neubeschafften Bussen mindestens 45 % betragen. Mindestens die Hälfte von ihnen muss „emissionsfrei“ sein, etwa Batterie- und Brennstoffzellenbusse. Ab 2026 steigt die Pflichtquote auf 65 Prozent.

Bild: Ein Solaris Urbino 18 electric im Dienst der SWB
Bildquelle: Jürgen Görgler