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Normal ist anders: 40.Tag der Bustouristik in Wiesbaden

Vier Jahrzehnte lang reicht die Historie des „Tag der Bustouristik“ seit den Anfängen in Frankfurt 1982 und der 2022er Auflage am 7. November im hessischen Wiesbaden zurück. Wechselnde Themen, Schauplätze, Gäste und Termine in all den Jahren – die von Dieter Gauf ins Leben gerufene Veranstaltung war nie ein Wunschkonzert. Doch bei „Neue Normalität – zurück in die Zukunft“ war der Wunsch wohl Vater des Gedankens bei der Wahl des Themas der Fachtagung. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Fachkräftemangel allerorten, Verteuerung auf allen Ebenen – gefühlt schlitterte die Tourismusbranche in den vergangenen 2,5 Jahren von einer Krise in die nächste. Es reicht, wahrscheinlich wird es nicht mehr wie früher, aber halbwegs „normal“ wäre doch schön.

120 Teilnehmer im Kurhaus Wiesbaden

Aber wie? Zur Erörterung dieser Frage hatte Gauf Reiseexperten zu Vorträgen und einer Diskussionsrunde eingeladen. Dabei durften sich die 120 Teilnehmer – nach dem Auftakt am Tag zuvor u.a. mit einem Get-together in der Sektkellerei Henkell Freixenet – angesichts der Kulisse des edlen Wiesbadener Kurhauses wie „1A-Kurgäste aus der Kaiserzeit“, wie Moderator Johannes Hübner bemerkte.
Ganz so mondän ging es bei der Begrüßung durch Dieter Gauf sowie bei den Statements von Karl-Reinhard Wissmüller (Vorsitzender Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen, LHO), Christiane Hinninger (Wirtschaftsdezernentin Wiesbaden) sowie Vincent Dewaele (General Manager Busworld International) nicht zu , denn die betonten allesamt die Bedeutung des Bustourismus und dessen Zukunftsperspektiven auch im Hinblick auf die Klima- und Energiekrise.

Lösungsansätze und Wege zur Besserung


In der Diskussionsrunde „Themen – Thesen – Zwischenrufe“, an der sich auch das Publikum rege beteiligte, machten die Teilnehmer Romano Draghicchio (Vorstand Corps Touristique e.V.), Martin Michel (Geschäftsführer Wiesbaden Congress & Marketing GmbH), Sean Taggart (Commercial Director European Tourism Association), Mark Philippi (Geschäftsführer Philippi Reisen), Jochen Szech (Geschäftsführer GoEast Reisen GmbH) und Volker Schatten (Gesellschafter Geldwerk1) deutlich wie verzwickt die Lage ist, aber dass es auch verschiedene Wege zur Besserung gibt.
So kamen die Themen Fachkräftemangel bei Busfahrer, Reiseleitern und in der Gastronomie, 49 Euro Ticket und Fernreisen, Brexit und grenzüberschreitender Verkehr, Steuernachteile und Geldsorgen ebenso auf den Tisch wie Lösungsansätze, z.B. Kooperationen, Mehrwert für das Gruppengeschäft generieren, andere Destinationen ins Programm nehmen oder Crowdinvesting mit Crowdfunding als Alternative zum „Banken anpumpen“. Vertrauen zurückgewinnen, eine höhere Identität schaffen und aus Kunden Fans machen – so lauteten nach fünf Stunden Tagung und Diskussion die Ansätze, wie es ab 2023 wieder „zurück in die Zukunft“ gehen könnte.
Apropos Zukunft: Der 41. Tag der Bustouristik findet wieder wie gewohnt zum Jahresanfang am 15. Januar 2024 in Halle/Saale statt. Ein Schritt zur neuen/alten „Normalität“ ist schon mal getan.


Bildquelle: Theisen