Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes Norbert Kunz haben in Berlin die Gewinner des Bundeswettbewerbs Nachhaltige Tourismusdestinationen 2022/23 ausgezeichnet. Die Biosphäre Bliesgau (s. Foto) ist Sieger in der Kategorie „Fortgeschrittene“ – die saarländische Tourismusregion setzte sich gegen die Sächsische Schweiz auf Platz zwei und das Allgäu auf Platz drei durch. In der Kategorie „Starter“ wurden mit Oberstdorf und Vorpommern zwei Sieger gekürt. Bremerhaven belegte den dritten Platz. Weitere Ehrungen für innovative Leuchtturmprojekte erhielten Berlin, der Ostseefjord Schlei und die Uckermark.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Immer mehr Tourismusziele in Deutschland richten sich auf nachhaltige und damit zukunftsfähige Angebote aus. Das zeigt die starke Resonanz auf unseren dritten Bundeswettbewerb. Mit diesem Engagement der Tourismusindustrie der Klima-, Arten- und Verschmutzungskrise entgegenzutreten, sichert auch die Existenzgrundlagen des Tourismus. Das gilt nicht nur für klassische Erholungs- und Naturerlebnisräume, jede fünfte Bewerbung wurde diesmal von einer Stadt eingereicht. Auch Reiseziele, die noch am Anfang ihrer Nachhaltigkeitsbestrebungen stehen, wurden erstmalig berücksichtigt und haben diese Chance genutzt, was mich ganz besonders freut.“
DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz: „Die Biosphäre Bliesgau zeigt eindrucksvoll, wie der Tourismus die nachhaltige Entwicklung einer ganzen Region kontinuierlich vorantreiben kann – getragen von einem gemeinschaftlichen Engagement, das geradezu ansteckt. Nachhaltige Impulse, oftmals kombiniert mit Initiativen der Umweltbildung, ziehen sich durch touristische Themen- und Angebotsbereiche. So können Gäste z.B auf der „Biosphärensafari“ das Biosphärenreservat bequem und klimaverträglich mit Linienbussen und einem Natur- und Landschaftsguide erkunden“.
In der Kategorie Starter haben gleich zwei Destinationen mit unterschiedlichen Vorrausetzungen überzeugt. Kunz: „Der etablierte Tourismusort Oberstdorf hat sich auf den Weg gemacht, das Tourismusangebot klimafreundlicher und umweltbewusster auszurichten. Bestes Beispiel dafür ist das Nordic Zentrum Oberstdorf/Allgäu, das nach strengen Nachhaltigkeitskriterien modernisiert wurde und ganzjährig von Einheimischen und Gästen genutzt werden kann. Durch die Einbindung von Brauchtum, Handwerk, Landwirtschaft und Handel in das Tourismusangebot gelingt es, die lokale Wirtschaft und die regionale Identität zu stärken.
Die Tourismusregion Vorpommern überzeugt mit ihrer Leitidee „Nachhaltigkeit ist unser Weg zur Qualität“, die über den Tourismus hinaus auf die gesamte Region ausstrahlen und die regionale Wirtschaft stärken soll. Mit konsequenter Netzwerkarbeit und einer cleveren Bündelung von Ressourcen werden Akteure qualifiziert und Angebote wie die Radroute „Stettiner Haff Rundweg“ weiterentwickelt. Ziel ist es, dem Gast grundsätzlich als „Standard-Produkt“ ein nachhaltiges Angebot anzubieten, ohne dass danach gesondert gesucht werden muss.“
44 Tourismusorte, Tourismusregionen und Städte aus ganz Deutschland hatten sich für den Bundeswettbewerb beworben, den das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, das Bundesamt für Naturschutz sowie der Deutsche Tourismusverband zum dritten Mal durchführen. Der Wettbewerb würdigt vorbildliches Engagement für einen umwelt- und sozialverträglichen Qualitätstourismus.
Eine Expertenjury hatte die 44 Bewerberdestinationen anhand von 40 Nachhaltigkeitskriterien bewertet und sechs Reiseziele in die Endrunde gewählt. Punkte gab es unter anderem in den Kategorien „Strategie & Planung“, „Klimaschutz & Mobilität“ sowie „Kultur & Identität“. Im Rahmen einer Jurybereisung wurden die Nachhaltigkeitsleistungen der sechs Finalisten vor Ort begutachtet.
Neben den Auszeichnungen für die Siegerdestinationen und Finalisten wurden auch drei Best-Practice-Preise verliehen: Berlin überzeugte mit der Plattform „Sustainable Meetings Berlin“. Zudem wurden der Ostseefjord Schlei für das Planungskonzept „Grenzen des Wachstums“ und die Uckermark für die Videokampagne „Tourism for Future – Uckermärkische Tourismusunternehmen im Interview“ ausgezeichnet.
Bildquelle: Tourismus Zentrale Saarland
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