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Herausforderndes Jahr 2022 für die KVB

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben ein herausforderndes Jahr hinter sich, wie sie in ihrer Jahresbilanz einräumten. Zwar sind die Fahrgastzahlen bei Bus und Bahn wieder gestiegen. 2022 waren 236,1 Mio. Menschen mit den KVB unterwegs, das ist immerhin ein Plus von 64,4 Mio. oder 37,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Dieser Erfolg spiegelte sich jedoch nicht finanziell wider. Die Fahrgelderlöse sanken um 17,7 Mio. Euro (8 %) auf 201,9 Mio. Euro. Die gesamten Umsatzerlöse lagen bei 226,9 Mio. Euro und damit um 24,1 Mio. Euro niedriger als 2021. Immerhin, die Zuschüsse im Rahmen des ÖPNV-Rettungsschirms deckten die pandemiebedingten Einnahmeausfälle und die entgangenen Einnahmen aus dem 9-Euro-Ticket (allein ca. 40 Mio. Euro).
Hinzu kam in der zweiten Jahreshälfte 2022 eine ungewöhnlich hohe Krankenquote u. a. unter dem Fahrpersonal, was zu spürbaren Fahrtausfällen, einer wachsenden Belastung für die noch einsatzfähigen Fahrer und – erwartungsgemäß – zu großer Verärgerung bei den KVB-Fahrgästen führt.

Die Kölner reagierten auf diese Herausforderung mit zweierlei Maßnahmen: einem „Notfahrplan“ (KVB), um wenigstens einen stabilen Fahrplan auf die Beine stellen zu können. Und einer verstärkten Werbung um neue Fahrer, die sich im „#TeamHerschlag“ engagieren wollen. Die groß angelegte Recruiting-Kampagne wird allerdings erst mittel- bis langfristig spürbare Erfolge zeigen, betonen selbst die KVB – wenn überhaupt. Denn hier stehen die Verkehrsbetriebe in Konkurrenz zu starken Wettbewerbern um die immer knapper werdende Ressource Fahrer.

Bildquelle: Christoph Seelbach