Die ESWE Verkehr hat insgesamt über 300 Busse: Jedoch, mit seiner Flotte von 120 batterieelektrischen Bussen gehört ESWE deutschlandweit mit zu den Vorreitern. Nur wenige Städte haben einen größeren E-Fuhrpark. Wiesbadens Mobilitätsdienstleister hat aktuell den Abschluss des dazugehörigen Projekts Elektromobilität gefeiert. Durch eine Erweiterungsbaumaßnahme von 24 Ladepunkten verfügt nun jedes elektrisch betriebene Fahrzeug über eine Ladestation. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Daimler Buses Solutions GmbH als Generalunternehmen umgesetzt. Es umfasst die Ladeinfrastruktur samt Betriebshofmanagement mit intelligentem Last- und Lademanagement. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hatte eine Förderung in Höhe von 52,4 Mio. Euro für die Anschaffung der Elektrobusse und den Aufbau der Ladeinfrastruktur bereitgestellt.
Die Elektrifizierung des Fuhrparks ist damit nicht abgeschlossen. ESWE Verkehr hat bei der Veranstaltung mit Vertretenden aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft einen vollelektrischen Gelenkbus vorgeführt und plant für die Zukunft, emissionsfreie Großraumfahrzeuge einzusetzen. Vorerst soll ein elektrischer Gelenkbus in der Wiesbadener Topografie u. a. hinsichtlich seines Energieverbrauchs im Linienverkehr getestet werden.
ESWE Verkehr hat inzwischen knapp 12 Mio. km vollelektrisch zurückgelegt. Dabei wurden rund 14.000 t CO2-Emissionen eingespart. Pro Jahr rechnet das Unternehmen bei Einsatz aller E-Busse mit rund 5 Mio. km elektrischer Fahrtstrecke und einer jährlichen CO2-Ersparnis von rund 6.000 t.
ESWE Verkehr hat die 120 Batteriebusse von Daimler Buses nach und nach erhalten, die ersten eCitaro kamen Ende 2019 nach Wiesbaden. Mit den 120 Ladepunkten ist gewährleistet, dass alle Elektrofahrzeuge parallel im Einsatz sein können. Wichtig für ESWE Verkehr war die Umsetzung des Projekts aus einer Hand, zumal alle Maßnahmen im laufenden Betrieb durchgeführt werden mussten. Die Experten der Daimler Buses Solutions GmbH, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen von Daimler Buses, haben die gesamte E-Infrastruktur in Abstimmung mit ESWE Verkehr errichtet. Das Unternehmen hat als Generalunternehmer auch alle baulichen Maßnahmen projektiert und soll die Funktion und Verfügbarkeit der installierten Anlage für die kommenden Jahre sicherstellen.
Die Vielzahl und Schnelligkeit an neuen Informationen bei 120 Elektrofahrzeugen lassen sich nicht mehr händisch verarbeiten. Dank digitalisierter Steuerung und Kontrolle findet eine Kommunikation zwischen Fahrzeug, Ladesäule und Backend statt. So können beispielsweise Ladezyklen automatisiert durchgeführt werden. Weitere Vorteile des Betriebshofmanagements sind kostenoptimierte und bedarfsgerechte Last- und Ladepläne sowie die flexible Vorkonditionierung aller Fahrzeuge. Schon bei der Einfahrt weiß der Busfahrer, auf welchen Platz er sein Fahrzeug steuern muss und das System kennt den Füllstand der Batterie und die nötige Ladungsmenge inklusive Reserve für die nächste Anwendung. Energiespitzen im Netz werden damit vermieden.
Die Fahrzeuge werden auf dem Betriebshofgelände mit bis zu 150 kW geladen. Dies erfolgt an den 24 neuen Ladepunkten über so genannte Charching Reels. Dabei wird ein Ladekabel samt Stecker aus mehreren Metern Höhe herabgelassen. Vorteil: Die Fläche unter den Traversen bietet Platz zum Parken und Rangieren und kann flexibel vom Fuhrpark genutzt werden.
Bild: Till Oberwörder, CEO Daimler Buses, Marion Hebding, Geschäftsführerin ESWE Verkehr und Andreas Kowol, Verkehrsdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden (v.l.)
Bildquelle: ESWE Verkehr
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