Daimler Buses will bis zum Jahr 2030 in jedem Segment lokal CO2-neutrale Modelle auf der Basis von Batterien und Wasserstoff anbieten. Der Fokus liegt zunächst auf den Kernmärkten Europa und Lateinamerika.
So lautet der Anspruch, den der Busbauer an sich selbst stellt und kürzlich noch einmal öffentlich unterstrich. Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses: „Als weltweit führender Bushersteller ist unsere Ambition eindeutig: Wir wollen einen Beitrag leisten, den Klimawandel zu bekämpfen und Treiber der hierfür nötigen Verkehrswende sein. Dafür verfolgen wir eine klare Elektrifizierungsstrategie und bringen Busse mit alternativen Antriebstechnologien in Serie auf die Straße. Wir wollen bis 2030 für jedes unserer Segmente in unseren wichtigsten Märkten lokal CO2-neutrale Antriebe anbieten und trauen uns deshalb auch eine klare Verpflichtung zu: Ab spätestens 2030 werden wir im Stadtbus-Segment in Europa nur noch CO2-neutrale Neufahrzeuge anbieten und nicht mehr in Euro 7 investieren“.
Diese Einschränkung gilt zurzeit nur für die Stadtverkehrsbusse. Sie bezieht sich nicht bzw. noch nicht auf Überland- und Reisebusse. Die Abgasnorm Euro 7 soll 2025 kommen und die aktuelle Euro 6d ablösen. Wie sie im Detail ausgestaltet werden soll, ist noch offen. Fachleute gehen neben strengeren Grenzwerten für die bereits regulierten Schadstoffe auch von neuen Obergrenzen für sogenannte ultrafeine Partikel u. a. vom Bremsabrieb und Methan aus.
Zurück zu Daimler: Bis 2039 sollen im Kernmarkt Europa nur noch lokal CO2-neutrale Neufahrzeuge vertrieben werden. Bei den Stadtbussen, so der Plan, soll dies bereits ab dem Jahr 2030 in Europa der Fall sein. Zusätzlich zum Ausbau des Portfolios an CO2-neutralen Fahrzeugen erweitert Daimler Buses auch seine Service-Angebote als Generalunternehmer für die komplette elektrische Infrastruktur von Kunden.
Des Weiteren gedenkt man, im Jahr 2025 den ersten rein elektrischen Überlandbus auf die Beine zu stellen. Ihm sollen dann am Ende der Zwanziger Jahre Reisebusse mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb folgen. Grundsätzlich will man in Stuttgart sowohl an batterieelektrischen als auch an Bussen mit Wasserstoffantrieb festhalten. Nur so können man maßgeschneiderte Lösungen für alle Kundenwünsche anbieten.
„Wir betrachten das Thema Elektrifizierung gesamtheitlich und gehen dabei weit über das Fahrzeug hinaus. Wir liefern unseren Kunden die Elektromobilität schlüsselfertig, das heißt, sie bekommen von uns alle Bausteine, die sie für einen funktionierenden elektrischen Busverkehr benötigen: Wir liefern die Busse, wir planen die nötige Infrastruktur sowie das Lademanagement, steuern den Umbau des Betriebshofs und schulen das Personal. Unser Ziel ist es, dass die Elektromobilität beim Bus Alltag wird“, so beschreibt Till Oberwörder das künftige Aufgabenfeld, das es zu beackern gilt.
In der nächsten kommenden Stufe stattet Daimler ab 2023 den bisher rein batterieelektrischen Stadtbus eCitaro auch mit einer wasserstoffbasierten Brennstoffzelle als sogenannter Range Extender aus. Hierbei arbeitet Daimler mit Toyota zusammen.
Damit setzt der Hersteller seine 2018 mit der Einführung des eCitaro bekanntgegebene Strategie weiter fort. Mit dieser Kombination aus Batterie und Brennstoffstelle lassen sich für den Solobus Reichweiten von 400 km verwirklichen. Damit könne man nun „selbst anspruchsvolle Strecken und annähernd 100 % aller Anforderungen von Verkehrsbetrieben an die Reichweite“ abdecken. Allerdings kommt mit dem Wasserstoff nun ein zusätzlicher Betriebsstoff in den Fuhrpark, den es zu managen gilt. Der Wasserstoff kommt gasförmig mit einem Druck von 350 bar zum Einsatz. Allerdings betont Daimler, dass die Brennstoffzelle nicht die Hauptenergiequelle sei, sondern nur der Verlängerung der Reichweite dient. Die benötigten Mengen an Wasserstoff bleiben also überschaubar.
Ende dieses Jahres kommt zudem eine neue Generation von Lithium-Ionen-Batterien in die Stadtbusse. Damit erhöht sich die Kapazität pro Batteriezelle um ca. 50 % und das bei unverändertem Gewicht. Daimler verspricht sich davon von Reichweiten für den Solowagen von ca. 250 km. Die Batterien kommen sowohl im eCitaro, im eCitaro Range Extender sowie im kürzlich vorgestellten vollelektrischen Chassis eO500U aus Brasilien zum Einsatz.
Bildquelle: Daimler
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