Grüner Meilenstein: IGA Metropole Ruhr 2027

2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen und erstmals im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad Celsius wärmer als das vorindustrielle Mittel. In Nordrhein-Westfalen wird diese Situation mit besonderem Interesse wahrgenommen. Horst Fischer, Geschäftsführer der Internationalen Gartenausstellung 2027 Metropole Ruhr (IGA) bringt es auf den Punkt: „Wir alle müssen deshalb die Anstrengungen für Klimaschutz und Klimaanpassung verstärken.“

Denn: Das Ruhrgebiet ist bis heute maßgeblich von seiner Industriegeschichte geprägt und kann hier in vielen Bereichen Vorreiter sein. Fischer sagt: „Mit unseren IGA-Projekten, beispielsweise zur Mobilitätswende und zur Qualifizierung der Grünräume, tragen wir spürbar dazu bei, die Pariser Klimaziele zu erreichen!“ Auf europäischer Ebene werden vor allem „naturbasierte Lösungen“ gefordert und gefördert: Parks und Grünflächen, Wälder, Wiesen, Flüsse und Seen sind als wertvolle Naturräume zu schützen und zu entwickeln. Als deren wesentlicher Vorteil gilt, dass sie entscheidend helfen, ökologische, soziale und ökonomische Herausforderungen zu meistern und globale Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen.

Der Weg zur grünsten Industrieregion

Die IGA 2027 ist nicht der Startpunkt, sondern vielmehr ein weiterer, bedeutender Meilenstein in einem andauernden Transformations-Prozess. 2027 ist der Zielpunkt der „Grünen Dekade“, die 2017 mit der Wahl Essens als Europas Grüne Hauptstadt Europas begonnen hatte. Akteure, Projekte und Initiativen entwickeln seit Jahrzehnten aktiv diese Region hin zu einer post-industriellen Parklandschaft mit einer vitalen und erlebbaren grün-blauen Infrastruktur. Internationale Beachtung fand vor allem das Großprojekt Emscher-Umbau. Fischer: „Die IGA 2027 ist nicht weniger als ein Großprojekt zur Anpassung der Region an wirtschaftliche, sozio-kulturelle und klimatische Veränderungen. Das Ruhrgebiet ist auf dem Weg, die grünste Industrieregion der Welt zu werden. Mehr als 50 Städte sind involviert, viele Verbände und Organisationen und vor allem zahllose motivierte Menschen, die ihre Heimat positiv weiterentwickeln wollen.“

Bis zur Eröffnung der IGA im April 2027 dauert es zwar noch mehr als zwei Jahre, aber die Planungen und Bauarbeiten sind längst im Gang. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass bis 2027 über 200 Mio. Euro an Fördergeldern und Eigenanteilen der Kommunen in Bau- und Pflanzmaßnahmen investiert werden, die das Ruhrgebiet für seine Menschen und seine Natur weit über 2027 hinaus zukunftsfähig machen“, betont Fischer.

Insbesondere in den fünf sogenannten Zukunftsgärten – RheinPark in Duisburg, Kokerei Hansa und Deusenberg in Dortmund, Nordsternpark in Gelsenkirchen, Viktoriapark in Lünen und Emscherland in Recklinghausen – wird längst gebaut und gepflanzt, werden Wasserflächen angelegt, Brücken gespannt und Pläne für Aktionen geschmiedet. Jeder für sich wird ein echtes Gartenparadies. Ein vernetzter IGA-Radweg wird die Ausstellungsorte zwischen Ost und West verbinden (Foto: Mülheim an der Ruhr).

Die IGA wird sehr vielfältige Veranstaltungen bieten, darunter gärtnerische Ausstellungen, Konzerte und Wettbewerbe. Auch lokale Initiativen, private Projekte und kreative Nachbarschaften sind eingeladen, ihre Ideen zur Stadtbegrünung und ihre Antworten auf die Frage „Wie wollen wir zukünftig leben?“ zu geben. Unter dem Namen „Mein Garten“ werden schon jetzt Projekte, Ideen und Angebote gesammelt: Gartenfeste, Pop-up-Veranstaltungen, Pflanzen-Tauschbörsen, Wanderausstellungen und auch interaktive Angebote werden in einem Veranstaltungskalender und einer großen Mitmach-Börse für die IGA 2027 (digital) vernetzt. Fischer: „Wir gehen für den Zeitraum April bis Oktober 2027 von 5.000 bis 6.000 Veranstaltungen unter der Flagge der IGA 2027 aus.“

Das Tourismus-Highlight des Jahres 2027

Die gute Erreichbarkeit des Ruhrgebiets mitten in Europa, die traditionell gute Nachbarschaft mit dem Benelux-Raum, aber auch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten lassen erwarten, dass die IGA 2027 mit konservativ geschätzten 2,6 Mio. Besuchern das wohl größte touristische Ereignis des Jahres in Deutschland und auch eines der großen europäischen Highlights werden wird. Besonderen Charme zeigen die außergewöhnlichen Industriedenkmäler als Kulissen für attraktive Natur- und Erholungsräume. Die für das Ruhrgebiet typische multikulturelle Gesellschaft verspricht bunte gastronomische Entdeckungen und kulturelle Veranstaltungen. Fischer: „Europaweit wird über die Stadt der Zukunft nachgedacht. Die IGA 2027 versteht sich hier als Labor für nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung und wird auch für Fachbesucher zukunftsweisende Beispiele sichtbar machen.“ Auf www.IGA2027.ruhr stehen weitere Informationen zum Gesamtkonzept sowie Links zu Einzelprojekten der IGA 2027 und zu aktuellen Entwicklungen bereit.

Bildquelle: IGA 2027