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AVV elektrisiert Königsbrunn

Der AVV-Stadtbusverkehr (Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund GmbH) in Königsbrunn wird noch umweltfreundlicher: Moderne, zwölf Meter langen Elektrobussen des Typs Ebusco 2.2 ersetzen nun in den nächsten Wochen sukzessive die heutigen Dieselfahrzeuge. Mit der Elektrifizierung dieses Stadtbusverkehrs knüpft der AVV in Königsbrunn an das bereits im Jahr 2020 erfolgreich gestartete E-Bus-Pilotprojekt der Linie 506 im Landkreis Augsburg an.

„Das Pilotprojekt hat nicht nur die Leistungsfähigkeit der E-Busse bewiesen, sondern auch gezeigt, dass sie die Lärm- und CO2-Emissionen deutlich senken und den Komfort sowohl für die Fahrgäste als auch für das Fahrpersonal steigern“, so AVV-Geschäftsführerin und ehemalige Olympionikin Linda Kisabaka.

Aufgrund des erfolgreichen Pilotprojekts hat der AVV in der Ausschreibung des Königsbrunner Stadtverkehrs im Jahr 2021 erstmalig den Einsatz von E-Bussen für die Betriebsaufnahme im Dezember 2023 vorgeschrieben. Die Ausschreibung hat die Bietergemeinschaft DB Regio Bus Bayern GmbH (DRB) und Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH für sich entschieden.

In Königsbrunn verkehren jetzt auf den Stadtlinien insgesamt sechs E-Busse. „Wir haben mit dieser Ausschreibung das ÖPNV-Angebot in Königsbrunn sinnvoll und nachhaltig weiterentwickelt. Die 800er-Linien des Stadtverkehrs sind jetzt alle elektrisch“, freut sich Landrat Martin Sailer. Damit trage die Region aktiv zur Antriebswende im ÖPNV und damit auch zur Umsetzung der Clean-Vehicle-Directive für mehr Klimaschutz bei.  

580.000 Fahrplankilometer im Jahr werden künftig in Königsbrunn mit E-Bussen bedient. Allein mit den Kilometern werden damit jährlich rund 224 t CO2 eingespart, wenn man den aktuellen Energiemix zur Stromerzeugung zugrunde legt. „Durch die Umstellung auf Ökostrom kann die Einsparung sogar auf 551 t steigen“, erklärt Danielle van der Werft, Geschäftsführerin der Z Mobility.

Alle sechs Ebusco 2.2. verfügen über drei Türen, WLAN, USB-Anschlüsse im ganzen Bus und einen ergonomischen Fahrersitz. Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus der E-Busse verfügen über 525 kWh Kapazität mit einer maximalen Ladeleistung von 250 kW und haben eine Reichweite von ca. 350 km.

Unter Berücksichtigung der Reichweitenkapazität, die je nach Jahreszeit variieren kann, musste die Z Mobility die Dienst- und Umlaufplanung umstellen. Das Laden verändert die Planung für ein Verkehrsunternehmen grundlegend. Zudem müssen Ladezustand, Restreichweite und noch zu bewältigende Fahrstrecke kontinuierlich überwacht werden. „Die Umstellung des Stadtbusverkehrs auf E-Busse ist ein faszinierendes Projekt, in das wir unsere Kompetenz gerne einbringen“, sagt Stefan Kühn, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Bus, Region Bayern.

Um den Anforderungen der E-Mobilität betrieblich gerecht werden zu können, hat die Z Mobility bereits vor der Ausschreibungsveröffentlichung den bestehenden Betriebshof in Bobingen für den Einsatz von E-Bussen überplanen lassen. „Wir wollten so im Vorfeld sowohl die betrieblichen als auch die wirtschaftlichen Auswirkungen abschätzen“, erklärt Werner Ziegelmeier. Dadurch konnte die Ladeinfrastrukturlösung nach dem Gewinn der Ausschreibung umgehend umgesetzt werden.

Das Verkehrsunternehmen hat sich für die Ladung der E-Busse auf dem Betriebshof entschieden und die Ladeinfrastruktur entsprechend realisiert. Parallel wurde Kontakt mit dem Energieversorger aufgenommen. Das Leitungsnetz stellt die LEW Verteilnetz GmbH aus Augsburg, den Strom für die sechs Ladepunkte vom Typ Kempower mit unterschiedlichen Ladeleistungen von 150 bis 600 kW liefert DB Energie.

Aufgrund der vorausschauenden Planung verliefen auch die bauseitigen Arbeiten reibungslos, sodass die Ladeinfrastruktur rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Aufgrund der maßgeblichen Lieferverzögerungen beim Hersteller der E-Busse können diese erst jetzt eingesetzt werden.

Bildquelle: AVV