Im Zuge der Umstellung der Fahrzeugflotten auf alternative Antriebe müssen Fragen nach der flächendeckenden Tank- und Ladeinfrastruktur sowie der Akzeptanz von Tankkarten beantwortet werden. Aral beispielsweise bietet eine Karte, mit der sich Diesel tanken und Strom laden lässt.
Auch wenn in Europa derzeit wieder eine Debatte um die Zukunft des Verbrennermotors geführt wird, so dürften zumindest im Nutzfahrzeugbereich die Weichen in Richtung alternative Antriebe gestellt sein. Der Elektroantrieb wird – so der Stand der Entwicklung jetzt – im Busbereich die dominierende Antriebsart werden, wobei Alternativen wie der Brennstoffzellenantrieb, Biokraftstoffe oder synthetische Kraftstoffe sowie auch der Bus mit Wasserstoffverbrennungsmotor durchaus ihren Platz im Antriebsmix der Zukunft finden dürften.
Womit sich für diese Zukunft die Frage der Tank- und Ladeinfrastruktur stellt, schließlich wollen alle diese Busse geladen oder mit Kraftstoffe gleich welcher Art betankt werden, dies flächendeckend, einfach und auch mit Blick auf die Bezahlung und Kostenkontrolle möglichst unkompliziert. Anders als beim Einstieg in die Elektromobilität im ÖPNV – bei dem die Verkehrsunternehmen speziell in den Städten ihre eigenen Betriebshöfe entsprechend mit Ladeinfrastruktur ausstatten – wird die E-Ladesäule auf dem eigenen Hof nicht für alle Einsatzzwecke reichen. Man denke nur an den Fernlinienbusverkehr oder in der Zukunft auch auf eine Busreise im Elektro-Reisebus. Aber auch im Überlandlinienverkehr, bei Vergabe von Subunternehmerleistungen oder auch, wenn man Busse mit verschiedenen Antriebsarten im Fuhrpark hat, werden eigene Betriebshöfe mit Tank- und Ladeinfrastruktur vielleicht nicht immer die einzige Wahl sein.
Speziell für Busse und Lkw arbeite man „kontinuierlich am Ausbau des Ladeangebots“, heißt es vom Anbieter Aral. So habe man bisher nicht nur die stark befahrene Strecke entlang der 600 km langen Rhein-Alpen-Schiene mit einem Ladekorridor elektrifiziert, sondern das Ladenetz für die schwere Fahrzeugklasse sukzessive erweitert. Man wolle damit die Voraussetzungen dafür schaffen, dass „Lkw und Busse nicht nur im innerstädtischen Verkehr eingesetzt werden können, sondern auch Optionen für die Langstrecke bieten“, betont man bei Aral.
Inzwischen gebe es 22 Aral-pulse-Standorte, an denen auch Nutzfahrzeuge laden können. Hierzu gehören auch die acht Standorte entlang des Rhein-Alpen-Korridors, die Aral im Januar 2023 nach eigenen Angaben als „ersten Lkw-Ladekorridor Europas“ in Betrieb genommen hat. Bis Ende des Jahres soll das Netz auf voraussichtlich 30 Standorte wachsen, wobei die Standorte aktuell an den Bedürfnissen des Güterverkehrs ausgerichtet sind, was aber nicht so bleiben soll.
Im Pkw-Bereich sei Deutschland beim Ausbau der Ladeinfrastruktur insgesamt auf einem guten Weg, heißt es von Aral. Beim Nutzfahrzeugverkehr hingegen müsse der Ausbau deutlich beschleunigt werden, wenn Deutschland die Klimaziele erreichen wolle. Doch dafür brauche man „als Industrie insbesondere einheitliche und pragmatische regulatorische Rahmenbedingungen. Industrie und Politik müssen an einem Strang ziehen“, so das Unternehmen.
Im Zuge der Diversifizierung des Kraftstoff- und Energieangebots erweitert Aral Fleet Solutions auch das Angebot für Nutzer von Tankkarten. Dazu gehört etwa die Ausweitung des Pilotprojektes mit Aral Futura Super 95 und Aral Futura Diesel. Kunden können diese laut Aral an insgesamt acht Tankstellen erwerben. Beide Kraftstoffe sparen mindestens 25 % CO2-Emissionen im Vergleich zu rein fossilen Kraftstoffen und enthalten wenigstens 30 % erneuerbare Kraftstoff-Komponenten, inklusive eines Anteils Biokomponenten.
Die Aral Forschung in Bochum prüfe derzeit auch die Perspektiven insbesondere von HVO, aber auch von LNG oder Wasserstoff, so der Tankstellenbetreiber.
„Unsere Tankkarten bieten die optimale Basis für eine professionelle und nachhaltige Steuerung gewerblich genutzter Fahrzeuge. Mit Aral Fuel & Charge gelingt die Integration (teil)elektrifizierter Fahrzeuge, denn damit lassen sich sowohl Diesel und Benzin tanken als auch Strom für Elektrofahrzeuge laden“, unterstreicht Michael Brell, Senior Sales Manager DACH bei Aral Fleet Solutions.
Und man arbeitet gerade im gewerblichen Bereich an der immer umfassenderen Akzeptanz der Tankkarten, schließlich soll die Versorgung mit Energie einfach und unkompliziert möglich sein. So haben sich Aral und die mittelständische AVIA-Gruppe sich auf eine umfassende Kooperation geeinigt. Die Zusammenarbeit sieht vor, dass alle AVIACARDS auch an allen rund 2500 Aral Tankstellen (inklusive automatische Dieselstationen) in Deutschland eingesetzt werden können. Im Gegenzug öffnet AVIA seine rund 900 Stationen in Deutschland für die Nutzung der Tankkarten von Aral Fleet Solutions. Kunden von Aral Fleet Solutions haben dann nach Unternehmensangaben die Auswahl aus rund 6000 Akzeptanzstellen.
Die Stärkung des eigenen Tankkartensystems sei ein entscheidender Faktor gewesen, die Partnerschaft mit Aral als Marke im deutschen Tankstellenmarkt einzugehen, sagte Holger Mark, Vorstand der Deutschen AVIA, über die neue Zusammenarbeit. Die Kooperation sieht nach Angaben der beiden Partnerunternehmen vor, dass die Akzeptanz der Tankkarten von Aral Fleet Solutions an AVIA-Tankstellen ab dem dritten Quartal 2024 beginnen soll.
Bildquelle: Aral
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