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Einer der besten Themenparks der Welt

Klein fing man an im Puy du Fou, doch mittlerweile zählt der Park zu den weltweit renommiertesten. In Frankreich kennt ihn jedes Kind, hierzulande kaum einer. Doch das soll sich ändern.

Die Geschichte des bemerkenswerten Freizeitparks begann 1977. Philippe de Villiers und Jean Saint Bris, damals schon ein Produzent von Licht-Spektakel-Shows, entdeckten im Département de la Vendée (Westfrankreich) die Reste eines verfallenen Schlosses. Die beiden entwickelten mit dem alten Renaissance-Schloss als Hintergrund die Idee einer Show namens „Cinéscénie“. In dieser Show begleitet der Zuschauer die Geschichte der Familie Maupillier vom 14. Jh. bis zum Zweiten Weltkrieg.

Diese Familiengeschichte über gut 700 Jahre westfranzösische Historie ist der bescheidene Anfang eines Freizeitparks, der laut TripAdvisor heute zu den weltweiten Top Drei zählt. Ein Themenpark, der seines Gleichen sucht und sich von den gängigen Freizeitparks auf wohltuende Art und Weise unterscheidet. Achterbahnen und Co. sowie Wasserwelten und 3D-Fahrgeschäfte sucht man hier vergeblich.

Puy du Fou blieb seinen Wurzeln treu und baute nach und nach sein Programm aus. Heute besteht der Park aus 19 ganz unterschiedlichen Shows. Davon zählen 9 zu den Hauptattraktionen mit einer Spiellänge von 25 bis 40 Minuten. Cinéscénie, erstmals Juni 1978 aufgeführt, bildet bis heute die Hauptshow mit 100 Minuten Spielzeit. Sie ist eine Abendshow der Superlative: 23 ha Außenbühne mit 13 000 Zuschauerplätzen, 2 400 Darsteller, darunter viele Freiwillige aus der Region, an die 150 Pferde, über 140 Wasserfontänen und hunderte von Feuerwerkskörpern aller Art. Der Dialog ist in Französisch (bei allen Puy-du-Fou-Shows), Übersetzungen werden via einer App angeboten.

Den „Grand Parc de Puy du Fou“, der 1989 neben der Cinéscénie entstand, kennen in Frankreich Jung wie Alt. In Deutschland dagegen kaum jemand. Das gehört sich geändert. Zumindest sehen das so die Parkbetreiber und Vertriebler, wie Gaetan Favreau (International Sales Manager), die in Deutschland noch ein ungenutztes, schlummerndes Potenzial sehen. Denn Puy du Fou, hat den großen Vorteil, dass er, im Gegensatz zum klassischen Freizeitpark mit seinen Fahrgeschäften, für alle Altersklassen etwas fürs Auge zu bieten hat und damit von Klein bis Groß jedes Semester anspricht. „Und damit steht auch das Busgruppenreisegeschäft im Fokus unserer Betrachtung“, betont Gaetan Favreau.

 Aber auch Paketer, wie z. B. der Frankreichspezialist Touren Service Schweda aus Kehl, sehen im Puy du Fou eine Möglichkeit, ihr Westfrankreichangebot erheblich aufzuwerten. Die Kehler kombinieren verschiedene Loire-Tal-Reiseofferten mit dem Park. Wer bei Schweda sucht, findet aktuell gleich vier unterschiedliche Kombiangebote „Loire-Puy-du-Fou“ (6 bis 8 Tage). Wen das Thema interessiert: Auf der der RDA GTE findet man Touren Service Schweda am Stand B10.

Das saarländische Unternehmen Anton Götten Reisen zählt zu den Gruppenreiseveranstaltern, die seit diesem Jahr Puy du Fou ins Programm aufgenommen haben. „Le Puy du Fou – Reise ins Mittelalter“ hat man die Offerte getauft, die man fürs Frühjahr angeboten und für Ende August noch einmal ausgeschrieben hat. Hierbei verknüpft man u. a. die Loire-Schlösser Chambord, Angers, Clos Lucé und Amboise mit dem Puy du Fou sowie mit einem Besuch der Stadt Nantes und der „Machines de l‘Île”, den zauberhaften Maschinenwesen, die der Phantasie eines Jules Verne und eines Leonardo da Vinci entsprungen sein könnten.

Bei Götten gibt man offen zu: Aller Anfang ist schwer. Sprich, die erfolgreiche Vermarktung neuer Reiseideen bzw. Programmbausteine, besonders wenn sie dem heimischen Publikum weitgehend unbekannt sind, braucht Zeit. Bis sie eben bekannt werden und sich das Produkt entsprechend entwickelt. Diese Zeit gibt man bei Götten durchaus allen Produkten und das wird auch für den Puy du Fou gelten. Anton Götten findet man ebenfalls auf der RDA GTE am Stand F38, allerdings dort als Vermarkter des Flusskreuzfahrtanbieter Croisi Europe.

Puy du Fou bietet neben seinen kreativen Shows voller Aktion und/oder Feinsinnigkeit übrigens in der Tat auch Historisches. Vier kleine Dörfer erlauben auf den insgesamt 54 ha Freizeitpark Einblicke in die Vergangenheit. Saint Philbert le Vieil ist ein friedliches, strohgedecktes Dorf aus dem ersten Jahrtausend, das das Pech hat, in der Spielsaison täglich von Wikingern überfallen zu werden. In „Les Vikings“ taucht ein Langboot, wie ein U-Boot unter Wasser auf und die Nordmänner mischen das Dorf und seine Bewohner kräftig auf, bis ein Heiliger, der übers Wasser gehen kann, sie wieder in ihre Schranken weist.

Abgesehen von dieser Aktion ist es aber hier wirklich friedlich, versprochen, und man kann sich vor Ort über die frühchristlichen Zeiten um das Jahr 1000 und damalige Handwerkskunst informieren. Das Schnellimbissrestaurant „Le Chaudron“, also „Der Kessel“, besänftigt zudem gerne den ersten Hungeranfall.

Die Festungsanlagen von Font-Rogau beherbergen dagegen die Handwerkskunst des Mittelalters: Hier kann man Bäckern, Böttchern, Glasmachern, Bildhauern und anderen Gewerken bei der Arbeit zusehen. Wer Appetit verspürt, der kann in der Taverne das Knoblauchbrot „Préfou Vendéen“ bestellen oder gleich die Artusplatte „Planche d’Arthur“ ordern.

Im Chasseloup spaziert die Gruppe durch ein authentisches Landdorf aus dem 18. Jh. mit seinem Waschhaus, Gemüsegärten und Scheunen. Auch hier lohnt ein Blick über die Schulter der dort arbeitenden Handwerker. Gleich drei Restaurants werben mit ihren ganz unterschiedlichen Gerichten um appetitfreudige Kundschaft. Bourg Berard wiederum versetzt den Gast ins letzte Jahrhundert, in die Belle Epoque. Der Platz, angelehnt an den Jugendstil, wird von einer Markthalle, einem Bistro und mehreren Boutiquen eingerahmt und ist zugleich Bühne für die mehrmals am Tag aufgeführten Schauspiele „Le Ballet des Sapeurs“ und „Les Automates Musiciens“.

Wer genug von diesen Reisen in die Zeit hat, Pause von den Shows, die vielfach mehrfach am Tage laufen, sucht und einfach mal mittels eines Spaziergangs im Grünen abschalten möchte, der könnte gut im 200 ha großen, schon jahrhundertealten Wald, der ebenfalls zum Park gehört, aufgehoben sein. Puy de Fou bietet also Dreierlei: Phantastische und phanta – sievolle Shows, informative Zeitreisen in vier Epochen und angenehme Waldesruhe (www.puydufou.com/ france/de).

Die Events

Die großen Shows (25-40 Min.):

Le Bal des Oiseaux Fantomes

Raubvogelschau mit bis zu 150 Vögeln (3.000 Sitzplätze)

Mousquetaire de Richelieu

Fecht- und Tanzshow auf einer überfluteten Bühne (3.000 Sitzplätze)

Le Signe du Triomphe

Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen, Löwen- und Tigerdressur in einem römischen Amphitheater (7.000 Sitzplätze)

Secret de la Lance

Eine Schäferin verteidigt mit einer mythischen Lanze ihre Burg vor englischen Rittern (4.000 Sitzplätze)

Les Vikings

Räuberische Wikinger überfallen um das Jahr 1000 eine Siedlung (3.500 Sitzplätze)

Le Dernier Panache

Aufstand der royalistischen Bevölkerung der Vendée gegen die frz. Revolution auf einer 360-Grad-Bühne mit sechs Teilbühnen (2.400 Sitzplätze)

Le Mime et l’Étoile

Neue Show von 2023 zum Thema Anfänge des Kinos

Les Orgues de Feu

Abendshow auf einem See mit Feuer- und Wasserspielen zu klassischer Musik (nicht an allen Tagen, 10.000 Sitz- und Stehplätze)

Le Cinéscénie

Hauptschau auf 23 ha (100 Min., fr. und sa. in der Hauptsaison, 13.000 Zuschauerplätze)

Kleinere Shows, die kontinuierlich am Tag wiederholt werden

Le Monde Imaginaire de La Fontaine

Gartenwanderung zu den Tieren bekannter Fabeln

Les Chevaliers de la Table Ronde

Ritterspiele (1.500 Sitzplätze)

Les Amoureux de Verdun

Das Leben im Schützengraben im Ersten Weltkrieg (Rundgang durch 1.800 m2 Spielfläche)

La Renaissance du Château

Schlossrundgang zu Schlossherr bis Kerkermeister

Le Mystére de la Pérouse

Forschungsfahrt und Schiffsuntergang mit der La Pérouse

Le Premier Royaume

Geschichte des fränkischen Königs Chlodwigs I. und Begründer Frankreichs

Le Grand Carillon

Großes Glockenspiel

Les Grandes Eaux

Fontänenshow auf dem See

Les Automates Musiciens du Bourg

Musikshow

Le Ballet des Sapeurs

Show der Kinder der Puy-du-Fou-Akademie

Bildquelle: Puy du Fou/Martin Sylvos, David Piolé, Julien Benhamou

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