Luxemburg lockt mit Geschichte, Natur, Europa und Multinationalität. Für Bildungsreisen sind das Land und die Stadt eine wahre Schatzkiste voller Inspirationen. Wir werfen einen Blick in den Garten unseres kleinen Nachbarn.
Das kleine Land zwischen Deutschland und Frankreich hat nur 2.586,4 km² Fläche, das entspricht dem Inselstaat Komoren und beherbergt gerade einmal 660.000 Einwohner. Etwa die Hälfte von ihnen sind übrigens Ausländer. Fremdenfeindlichkeit ist in Luxemburg unbekannt!
Und trotz dieser Bescheidenheit ist die kleine Demokratie mit ihrer konstitutionellen Monarchie für Europa und die Europäische Union enorm bedeutsam. Luxemburg förderte nach dem Zweiten Weltkrieg politisch nach besten Kräften die europäische Integration und zählt zu den Gründungsmitgliedern von NATO, UNO und der EU.
In Luxemburg sitzen u. a. der Europäische Gerichtshof und der Rechnungshof sowie das Generalsekretariat des Europaparlaments und die Europäische Investitionsbank. Viele dieser und anderer Institutionen lassen sich bildungstouristisch erkunden und bieten auch Gruppen Führungen an.
Darüber hinaus bildet das Land mit seinen Nachbarn Belgien und den Niederlanden seit 1960 die Benelux-Staaten. Und: Zusammen mit dem Saarland, Lothringen, der Wallonischen Region und Rheinland-Pfalz ist man die Großregion Saar-Lor-Lux. Eine Region, die innerhalb der Europäischen Union die höchste grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitnehmern verzeichnet. Seine europäische Überzeugung kann man wohl kaum besser dokumentieren, als es Luxemburg tut.
Im Norden ist das gerade einmal 81 km lange Land ein Teil der Ardennen bzw. der Eifel, die man hier das Ösling nennt. Ein bewaldetes Berggebiet mit Höhen von über 500 m – höchster Berg ist dabei der Kneiff mit 560 m – und teils tiefen Flusstälern, wie z. B. das der Sauer. 358 km2 des Ösling und der Südeifel gehören dabei zum Deutsch-Luxemburgischen Naturpark.
Die teils malerische Landschaft Luxemburg ist vor allem im Norden ein wichtiges Wandergebiet. Das Land verfügt über eines der dichtesten Netze an Wanderwegen in ganz Europa. Im Ösling gibt es über 200 Rundwanderwege, einer der schönsten und abwechslungsreichsten soll der Eislek Pied sein, der 18 Wanderungen umfasst, die nicht nur Schulklassen zu grandiosen Aussichten und sehenswerten Punkten führen.
An der deutsch-luxemburgischen Mosel lockt wiederum der Wein, die Wandergruppe (und jeden anderen Besucher) von den Weg ab und hin zu den lokalen Weinbauern und -schenken. Auxerrois, Pinot und Riesling lauten die Weinsorten, die hier angepflanzt, verarbeitet und verkostet werden.
Für Schulklassen ist der Wein wohl noch kein Bildungsthema. Aber, sagen wir mit einem Augenzwinkern mal so: Für Bildungsreisende, die schon das Erwachsenenalter erreicht haben, kann der Geist im Wein auch ein spannendes Tagungsthema sein.
Nicht nur mit den feinen Moselweinen sind unsere Nachbarn ganz vorne mit dabei. Bekannt ist Luxemburg auch für seine hochwertige Küche. Hier ist z. B. die weltweit höchste Dichte an Restaurants mit Michelin-Sternen zu finden. Daneben bleibt man in der dortigen Kochzunft aber auch ganz bodenständig. Zu den lokalen Spezialitäten zählen u. a. Judd mat Gaardebounen (Schweinefleisch mit Saubohnen), Träipen (Blutwurst), Kniddelen (Mehlknödel) oder Gromperekichelcher (Kartoffelpuffer).
Luxemburgs Geschichte besteht natürlich nicht nur aus europäischer Integrationsgeschichte. Nein, unsere Nachbarn zwischen Mosel, Sauer, Our und Alzette, sind weit vielschichtige und immer eng mit der wechselhaften Historie Europas verbunden. Zahlreiche Museen erlauben auch für Schulklassen didaktisch gut aufbereitete Einblicke in die Vergangenheit.
Zur Zeit Julius Caesar wurde man römisch und im 5. Jh. kamen die Franken, christlich wurde man u. a. mit der Gründung des Klosters Echternach durch den angelsächsischen Missionar Willibrod im Jahre 698.
Im Jahr 963 legte Graf Siegfried mit dem Erwerb der Burg Lucilinburhuc im Altzettetal den Grundstein für das namensgebende Geschlecht der Luxemburger.
Lange war man fester Bestandteil des römisch-deutschen Reichs und dem Deutschen Bund. Sogar bis 1919 blieb das Großherzogtum noch Mitglied im Deutschen Zollverein.
Politisch vollständig unabhängig wurde man bereits oder, je nach Sichtweise, erst im Jahr 1890, als die damalige herrschende niederländische Adelsfamilie ausstarb und das Land mit den Herzögen von Nassau-Weilburg eine eigene erbliche Dynastie erhielt. Ab 1952 entwickelt sich das Land zu einem Zentrum der europäischen Bewegung.
An vielen historischen Stätten und in Museen lässt sich diese Geschichte unseres kleinen Nachbarn, der so oft Zankapfel zwischen dem europäischen Adelshäusern und Nationen war gut nachvollziehen. Zu den bekanntesten Museen für Geschichte und Natur- und Kunstgeschichte zählen z. B. das Natonalmusée um Feschmaart, das Lëtzebuerg City Museum oder das Nationalmuseum für Naturgeschichte, das Einblicke in Zeiten erlaubt, als in Luxemburg noch keine Menschen zuhause waren. Sein Sitz hat das Museum in der UNESCO-Stadt Luxemburg (Altstadt u. Festung).
Wer für seine Klassenverband oder Jugendgruppe auf Bildungsreise ein Quartier sucht, der sollte sich in dem Zusammenhang mal das City Hostel im geschichtsträchtigen Luxemburger Stadtviertel Pfaffenthal anschauen. Es liegt am Rande des UNESCO-Welterbes unterhalb des Bockfelsens und ist ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der multikulturellen Stadt Luxemburgs. Es verfügt sogar über ein eigenes Jugendherbergsrestaurant, den „Melting Pot“. Hier kommt sicherlich auch der eine oder andere Gromperekichelcher auf den Tisch.
Bild: Blick auf die alten Festungsanlagen und die moderne Hochhausarchitektur der Stadt Luxemburg
Bildquelle: LFT/Gregor Lengler
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