VDV: Finanzierung des Deutschland-Tickets nicht dauerhaft gesichert

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer und der Bundeskanzler haben in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, die restlichen Finanzierungsmittel für das Deutschland-Ticket, die in diesem Jahr nicht benötigt werden, aufs nächste Jahr zu übertragen. Damit stehen der Branche im kommenden Jahr zu den bereits vereinbarten 3 Mrd. Euro von Bund und Ländern bis zu 700 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung, um ihre Einnahmeverluste auszugleichen. Eine Nachschusspflicht wie in diesem Jahr wurde jedoch nicht beschlossen.

Die Finanzierungslücke ist damit nur zum Teil geschlossen. So sieht es zumindest der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Die nun für 2024 zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel sind ein gutes Signal und ein wichtiger Schritt für den kurzfristigen Fortbestand des Deutschland-Tickets. Allerdings ist die Finanzierungsfrage damit nicht abschließend und vollständig beantwortet. Denn nach unserer Prognose werden diese Mittel nicht für das ganze Jahr 2024 ausreichen, es fehlen noch mindestens 400 Mio. Euro. Mit diesem Beschluss geht die Debatte um die Zukunft des Tickets also in die Verlängerung. Von zentraler Bedeutung ist nun, wie das beschlossene Konzept zur weiteren Ausgestaltung des Deutschland-Tickets konkret aussehen wird, um das Ticket dauerhaft zum Erfolg zu machen. Wir verstehen dies auch als Auftrag an die Branche, hierzu geeignete Vorschläge einzubringen. Zudem weisen wir nochmals darauf hin, dass es neben den jetzt nötigen fachlichen Abstimmungen aller Beteiligten zum Deutschland-Ticket auch schnelle politische Vereinbarungen für den Ausbau und für die Modernisierung des deutschen ÖPNV braucht.“

Die Ministerpräsidenten haben im gestrigen Beschluss ihre Verkehrsminister damit beauftragt, ein Konzept zur Durchführung des Deutschland-Tickets ab dem Jahr 2024 zu erarbeiten. Völlig offen ist auch noch, ob es bei dem Preis von 49 Euro für das Deutschland-Ticket bleibt. Fachleute gehen allerdings von einer spürbaren Erhöhung aus.

Bild: VDV-Präsident Ingo Wortmann

Bildquelle: VDV