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MAN plant den ersten autonomen Stadtbus

MAN Truck & Bus arbeitet intensiv an der Automatisierung eines ersten Stadtbusse. Dafür will der Nutzfahrzeughersteller mit dem Spezialisten für autonome Fahrtechnologie Mobileye an seiner Seite durchstarten. Mit einem der führenden Entwickler von Technologien für autonome Fahrlösungen geht MAN Truck & Bus eine Kooperation über mehrere Schritte ein, um damit konsequent seine Roadmap zu verfolgen, an deren Ende das serienreife hochautomatisierte Fahren im Stadtbus steht. Das erste gemeinsame Ziel von MAN und Mobileye: Der Pilotbetrieb eines ersten automatisierten Stadtbusses mit Sicherheitsfahrer ist ab 2025 im Rahmen des Forschungsvorhabens MINGA in München geplant.

Mit der Kooperation intensiviert MAN Truck & Bus die Automatisierung des Stadtbusses. Treiber für automatisiertes Fahren im Stadtbusbereich sind hauptsächlich hohe TCO-Einsparungen und der Mangel an Fahrpersonal, dem dadurch begegnet werden kann – so die Position von MAN. Gleichzeitig beginnen immer mehr kleinere Fahrzeuge, angefangen beim Pkw, mit hochautomatisiertem Fahren in den Markt zu drängen. Hochautomatisierte fahrerlose Lösungen im urbanen Raum sollen gegenüber fahrergestützten Angeboten eine deutlich verbesserte Wirtschaftlichkeit und seinen Nutzern eine sichere und zuverlässige Mobilität bieten. Zudem profitieren Städter bei einem weitgehend automatisierten, vernetzten und emissionsfreien Stadtverkehr von besserer Luftqualität, weniger Staus und Lärm sowie vom Gewinn von nicht mehr benötigtem Parkraum als zusätzlichen Lebensraum. So lautet zumindest das Ideal.

Die Kooperation von MAN Truck & Bus mit Mobileye wird die weitere Entwicklung entscheidend vorantreiben. Der Experte für autonome Fahrzeuge hat mit Mobileye Drive ein schlüsselfertiges Selbstfahrsystem entwickelt, das für einen skalierbaren kommerziellen Einsatz bereit ist und über ein ausgeklügeltes Sensorsystem verfügt. Es zeichnet sich zudem durch „Safety by Design“ und den Einsatz von hochskalierbaren Karten aus. Mobileye wird das intelligente Automated Driving System (ADS) Mobileye Drive entlang der geplanten Roadmap zur Verfügung stellen. Währenddessen wird MAN die notwendige Fahrzeugarchitektur für die Anforderungen der Busautomatisierung schaffen.

Eine weitere Aufgabe für MAN besteht darin, die autonomen Fahrzeuge in ein umfassendes Ökosystem einzubinden. Denn die Automatisierung des Busses im komplexen urbanen Raum bedeutet mehr als die reine Fahrfunktion: Man denke nur an weitere Tätigkeiten des Fahrpersonals wie die Kommunikation mit Fahrgästen inklusive Ticketverkauf, das Verhalten an der Haltestelle, die Deeskalation in Konfliktsituationen oder auch die Reaktion auf unerwartete Ereignisse wie Umleitungen oder Unfälle. Hierzu bedarf es intelligenter Lösungen, die sich vor allem durch die zunehmenden Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung finden lassen.

Der erste automatisierte MAN-Bus vom Typ Lion’s City E soll sich bereits ab 2025 – noch in Begleitung eines Sicherheitsfahrers, der bei Bedarf eingreifen kann – automatisiert im Münchner Stadtverkehr beweisen. Er soll auf der von Tourismus und Freizeit geprägten Buslinie 144 durch den Olympiapark als Teil des Forschungsvorhabens MINGA eingesetzt werden. In dem vom Mobilitätsreferat der Stadt München geführten und durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Vorhabens beschäftigen sich MAN und zahlreiche weitere Projektpartner von Industrie, Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden u. a. mit der Integration von automatisierten Fahrzeugen in das bestehende Mobilitätsökosystem. Im Anschluss plant MAN Truck & Bus weitere Piloten im tatsächlichen Kundeneinsatz und perspektivisch eine vollständige Serienreife bis Ende des Jahrzehnts.

Bildquelle: MAN Truck & Bus