Bundesland Bremen: Mitfiebern auf dem Eis und grünen Rasen

Bremen ist das kleinste Bundesland, aber im Sport eine echte Größe. Denn in Bremen und Bremerhaven kann man sich an beiden Standorten erfreuen, wenn das Spielgerät im Netz des jeweiligen Bundesliga-Gegners zappelt. Busmagazin-Redakteur Ralf Theisen hat´s ausprobiert und nicht nur bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven (Eishockey) und bei Werder Bremen (Fußball) mitgefiebert.

Fisch in Bremerhaven, dazu gibt es reichlich touristisch interessante Programme in der Seestadt wie u.a. Fischereihafen, Fischkochstudio, Zoo am Meer und Aquarien, Ausstellungen wie im Historischen Museum oder Deutschen Schifffahrtsmuseum, eine Rundfahrt mit dem Ausflugsschiff oder Hafenbus oder auch die Tour de Fisch und Fisch & Schipp Tour für Radfahrer. Klare Empfehlung für alle Programmpunkte, ein Fischerlebnis fehlte auf meiner langen to-do-Liste in Bremerhaven aber bislang: Die Fischtown Pinguins, aktuelles Aushängeschild der Sportstadt Bremerhaven und Eishockey-Bundesligist, einmal live im heimischen Eisstadion zu erleben. In der Saison 2022/2023 war es dann soweit.


Gegner des abendlichen Heimspiels in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist die Düsseldorfer EG (DEG). Mein Quartier liegt fußläufig zur Eisarena Bremerhaven, seit 2011 Heimat der Fischtown Pinguins. Gleich beim Einchecken im Hotel Adena fällt mir der Wimpel der DEG mit dem markanten Löwen ins Auge. Auf meine Nachfrage hin erfolgt ein „Ja“, die jeweiligen Gästefans der Pinguins werden im Hotel Drei-Sterne-Hotel am Leher Tor immer so nett begrüßt. Der Weg in die Eisarena führt an der Geeste entlang und dauert 10 bis 15 Minuten. In der Halle angekommen läuft mir der größte aller „Pinguins“ Kralli, das Maskottchen der Bremerhavener Bundesligisten, noch ohne Schlittschuhe für einen Fotostopp über den Weg.

Erfolg auf dem Eis, Party auf den Rängen

Das rund 4.500 Zuschauer fassende Eisstadion ist gut gefüllt, aber nicht ausverkauft, vor allem im Gästeblock gibt es an diesem Freitagabend einige Lücken. Gut für mich, ohne festen Sitzplatz („Rundumlauf“) kann ich mir das Spiel so aus verschiedenen Perspektiven – u.a. auch bei einem Kaltgetränk und Currywurst direkt am Imbissstand – ansehen. Von überall gute Sicht auf das Geschehen auf und neben dem Eis, noch bessere Stimmung bei den Heimfans, weil der im Schnee vor Freude hüpfende Pinguin mit entsprechender musikalischer Untermalung im Laufe der Partie viermal oben auf dem Videowürfel über dem Eis zu sehen ist. Das bedeutet vier Tore für Bremerhaven, die Pinguins siegen als damaliger DEL-Tabellenzweiter 4:2. Das Shakehands der Mannschaften nach Spielende überträgt sich auf die Zuschauer – keine diffamierenden Gesänge von beiden Fanlagern Richtung Gegner, wohltuend! Fazit: Wie bei so vielen Sachen, die man in Bremerhaven unternehmen kann, ist auch bei den Fischtown Pinguins der Spaßfaktor groß und eine Wiederholung des Besuchs meinerseits sehr wahrscheinlich.

Szenenwechsel: Am nächsten Morgen führt mein Weg in die große Schwesterstadt nach Bremen. Doch bevor ich mir das Heimspiel von Werder Bremen gegen Mainz 05 anschaue, geht es am Weserstadion angekommen erstmal ins Wuseum. Ins was? Richtig gelesen, das Museum von Werder Bremen heißt Wuseum und nimmt die Besucher dienstags bis samstags (11 bis 14 Uhr) sowie an Heimspieltagen von drei Stunden vor Spielbeginn bis eine Stunde vor dem Anstoß mit auf eine grün-weiße Zeitreise. In der einem Fußball aus Glas nachempfundenen, riesigen Vitrine präsentiert der Verein die wichtigsten nationalen und internationalen Pokale, die er in seiner 123 Jahre währenden Geschichte errungen hat. Neben Raritäten wie den Originaltrikots von Diego Maradona, Ailton oder Horst-Dieter Höttges gibt es hier auch Kurioses zu bestaunen. Dazu zählen die Muffe, die in der Saison 2004/2005 den Strom im Weserstadion lahmlegte ebenso wie die weiße Papierkugel, die einen Eckball verursachte und dadurch mitentscheidend beim UEFA-Cup-Halbfinale 2008/2009 zwischen Werder Bremen und dem ungeliebten Nordrivalen Hamburger SV war. Bewegte Bilder im Kino gibt es auch, so manche magische Pokalnacht im Weserstadion wird hier im Wuseum wieder lebendig. Fazit: Sehr kurzweilig, für Werder-Fans ein Muss, nicht nur, aber vor allem am Wochenende für alle anderen eine gelungene Einstimmung auf das nachfolgende Fußballspiel vor Ort.

Lebenslang GrünWeiß

Der Gegner an diesem Nachmittag heißt Mainz 05 und fällt unter die Kategorie „schlagbar“. Beste Stimmung bei bestem Wetter, wenn fast das komplette Stadion zur Musik von „Lebenlang GrünWeiß“ die entsprechenden Fanschals stolz in die Höhe reckt. Das Spiel kippt von Minute zu Minute und passt sich zumindest aus Bremer Sicht dem mittlerweile über dem Stadion einsetzenden „Schietwedder“ an. Am Ende entführen clevere Mainzer mit einem 2:0 Auswärtserfolg drei Punkte aus dem hohen Norden. Und was macht der Werder-Anhang nach Spielschluss? Er feiert die Mannschaft trotz der Niederlage. Bravo! Auspfeifen kann jeder, aufmuntern zeugt von der richtigen Einstellung. Schließlich wissen alle, wo man letzte Saison herkam: aus der 2. Liga.
Fazit: Super Stimmung im Weserstadion trotz Ergebnisdelle, auch hier schau ich gerne wieder zu.

Bild: Redakteur Ralf Theisen nimmt Platz bei den GrünWeißen
Bildquelle: Theisen

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