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TÜV: Über 78 % der Busse mängelfrei

Die technische Sicherheit von Reise- und Nahverkehrsbussen hat sich in den vergangenen zwei Corona-Jahren verbessert: 11,7 % der Busse sind in diesem Zeitraum mit „erheblichen“ oder „gefährlichen Mängeln“ durch die Hauptuntersuchung (HU) gefallen und mussten erneut beim TÜV vorgeführt werden. Bei weiteren 9,6 % haben die Sachverständigen „geringe Mängel“ festgestellt, die von Haltern eigenverantwortlich beseitigt werden müssen. 78,6 % der geprüften Busse waren mängelfrei.


Das hat der „TÜV Report Omnibus 2022“ ergeben, in dem die Ergebnisse von rund 50.000 Hauptuntersuchungen in den Jahren 2020/2021 eingegangen sind. Zum Vergleich: In den zwei Jahren zuvor sind noch 15,2 % der Busse mit erheblichen Mängeln beanstandet worden. Weitere 9,4 % hatten geringe Mängel. 75,4 % waren 2018/2019 ohne Mängel.


„Dank regelmäßiger Wartung und kurzen Prüfintervallen sind Busse technisch sehr sichere Verkehrsmittel“, sagte Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, bei der Vorstellung des Bus-Reports. „Während der Corona-Pandemie sind im Fern- und Linienverkehr deutlich weniger Busse unterwegs gewesen und viele Fahrzeuge wurden zeitweise oder dauerhaft abgemeldet.“
So ist der Bestand an Omnibussen nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) im Laufe des Jahres 2020 um rund 5.800 auf 75.548 gesunken. „Geringere Fahrleistungen und die Stilllegung vor allem älterer Reisebusse führten zu niedrigeren Mängelquoten bei der HU“, sagte Goebelt. Hinzu kommen langfristige technische Trends. Goebelt: „Die Mängelquoten sinken seit einigen Jahren in nahezu allen Mängelklassen.“ Vor allem die Beleuchtung schneidet besser ab, da zunehmend langlebige LED-Leuchten verwendet werden. Aber auch beim Fahrwerk, den Bremsen und beim Rost zeigen sich Verbesserungen.

Laut den Ergebnissen des TÜV Bus-Reports 2022 ist Ölverlust am Motor oder Antrieb der am häufigsten auftretende Mangel. Bei 4,3 % aller untersuchten Busse haben die Sachverständigen entsprechende Undichtigkeiten festgestellt. „Ölverluste sind schädlich für die Umwelt und gefährden die Bus-Insassen, weil sich Schmiermittel vor allem im Fall eines Unfalls leicht entzünden können“, sagte Goebelt.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Beleuchtung. Im Durchschnitt wird bei 3,4 % aller Fahrzeuge die Beleuchtung hinten beanstandet und bei 2,0 % das Abblendlicht.


Mit zunehmenden Alter der Fahrzeuge steigen die Mängelquoten. Insgesamt fallen 13,7 % der 10 Jahre alten Busse mit „erheblichen Mängeln“ durch die HU, 16,5 % der 15-Jährigen und 22,4 % der 20-Jährigen. „Neben Ölverlusten und Beleuchtungsmängeln treten bei älteren Bussen verstärkt Probleme mit den Bremsen auf“, sagte Goebelt. In Deutschland sind Busse laut KBA aktuell 8,3 Jahre alt. Anders als bei Pkw sinkt das Durchschnittsalter der Busflotte: seit 2016 immerhin um ein gutes halbes Jahr (minus 0,6 Jahre).


Bildquelle: Dirk Sanne