Kroatien feiert Eröffnung der Pelješac-Brücke

In Kroatien ist die Pelješac-Brücke eröffnet worden. Die Brücke verbindet den Süden Kroatiens mit dem Rest des Landes nach über 300 Jahren und bedeutet eine bessere Verkehrsanbindung von Dubrovnik sowie der gesamten Halbinsel Pelješac. Zur offiziellen Freigabe hat das Auto „Nevera“ von Rimac, das derzeit leistungsstärkste Elektroauto der Welt, die Brücke überquert.

Die Pelješac-Brücke (kroatisch: Pelješki most) hat eine Länge von 2,4 km, einer Breite von 21 m und eine Höhe von 55 m. Das Brückenkonzept umfasst eine vierspurige Straße mit einer Fahrspur und einer Stoppspur auf jeder Seite. Weitere Elemente sind der Bau von 12 km langen Zufahrtsstraßen in beide Richtungen auf beiden Seiten der Brücke sowie zwei Tunnel (0,5 km und 2,47 km), zwei kleinere Brücken (0,51 km und 0,008 km), ein Viadukt (0,16 km) und zwei Rastplätze. Außerdem ist eine 7,9 km lange Umgehungsstraße um die Stadt Ston geplant, die zwei Tunnel, eine Brücke, ein Viadukt und eine Schleife umfassen wird. Diese wichtige Baumaßnahme wird die Fahrzeit zwischen den beiden Punkten der kroatischen Nationalstraße D8 erheblich verkürzen. Bisher betrug die Fahrzeit über einer Stunde. Nun wird die Fahrzeit auf 20 Minuten geschätzt.

Reisen durch den Süden Kroatiens wird leichter

„Der Bau der Pelješac-Brücke ist eines der wichtigsten strategischen Projekte in der Geschichte Kroatiens, vor allem, wenn man weiß, dass der Bau den Süden Kroatiens mit dem Rest des Landes verbindet. Das bedeutet eine noch bessere Verkehrsanbindung von Dubrovnik, unserer touristischen Perle und einem der beliebtesten Reiseziele Kroatiens, sowie der gesamten Halbinsel Pelješac. Das Reisen durch diesen Teil des Landes wird von nun an viel praktischer und angenehmer sein, und wir sind besonders stolz darauf, dass die Brücke mit ihrem komplexen und einzigartigen Design den Blick auf die Maloston-Bucht auf interessante Weise verändert hat“, sagte der Direktor des Kroatischen Fremdenverkehrsamtes, Kristjan Staničić.

Sturm- und windbedingte Probleme wie bei der Franjo-Tuđman-Brücke in Dubrovnik oder in Maslenica sind nicht zu erwarten, da die Brücke für Windstärken von 180 km/h ausgelegt ist. Unter der Brücke ist eine Durchfahrt für große Kreuzfahrtschiffe in Richtung Neum gewährleistet.

Die Gesamtinvestitionen in dieses Projekt belaufen sich auf 526 Mio. Euro, während der Anteil der europäischen Mittel an der Finanzierung 357 Mio. Euro beträgt. Neben der historisch bedeutsamen Tatsache, dass die Republik Kroatien nach mehr als 300 Jahren wieder auf ihrer gesamten Länge verbunden wurde, bestand das Ziel dieses Projekts letztlich auch darin, den Zugang zur Region in Vorbereitung auf den Beitritt zum Schengen-Raum (eine rechtliche Verpflichtung) zu erleichtern und den regionalen Zusammenhalt sowie die Verkehrsverbindungen der Region mit wichtigen Zentren in anderen Ländern zu stärken.

Die Pelješac-Brücke, die von Marjan Pipenbaher entworfen wurde, wurde als „eines der Bauprojekte, die unsere Generation prägen werden“ bezeichnet. Pipenbacher sprach über die Pelješac-Brücke als sein Lebenswerk: „Diese Brücke ist eine Megastruktur, aber nicht nur allein durch ihre Größe und Länge. Sie wurde in einem Gebiet gebaut, in dem es große Probleme mit den Fundamenten gab, im Gebiet von Süddalmatien, Montenegro und Albanien, wo es häufig zu Erdbeben kommt. Zweitens wurde es an einem Ort errichtet, an dem starke Stürme und starke Winde herrschen. All dies musste beim Bau berücksichtigt werden, aber wir haben es mit einem innovativen Konzept gelöst“.

Bildquelle: Dubrovnik-Neretva County Tourist Board