Das Märklineum hat geöffnet – endlich. Seit Mitte Juni können Geschichte und Gegenwart der Marke Märklin im Rahmen einer modernen Ausstellung am Firmenstammsitz in Göppingen erlebt werden. Das sollte bereits 2020 der Fall sein, aber die Corona-Regelungen bremsten das Vorhaben zunächst aus. Jetzt rollen nicht nur die Räder im Märklineum, auch die Stadt Göppingen freut sich mit diesem neuen Zugpferd auf verstärkten Zulauf in der Region.
Zwei Dinge vorweg: Märklin ist viel mehr als nur Modelleisenbahn und Göppingen ist viel mehr als nur Märklin. Vier Jahre Vorbereitung bis ins kleinste Detail, alles so gut wie fertig und dann…
Gut, dass man im Schwabenland weiter beherzt auf den Tag X nach Aufweichen der Corona-Restriktionen hingearbeitet hat. Seit Mitte Juni sind die Türen zur über 160 Jahre währenden Geschichte der Markt Märklin geöffnet. Geschichte, das hört sich immer ein bisschen trocken an, aber hier am Stammsitz in Göppingen sind Saga, Mythos und Produkte der Firma Märklin hautnah erlebbar. Unübersehbarer Hingucker: Im Hof vor dem Museum steht eine 130 Tonnen schwere und 22 m lange Lokomotive der Baureihe 44.
Natürlich müssen einige wertvolle und Sammlerherzen höher schlagenlassende Ausstellungsstücke hinter Glas in Vitrinen gepackt werden, aber das tut der Faszination dieser Kunstwerke im Miniaturformat keinen Abbruch. Zumal die Anfänge der Firma Märklin durch die Produktion von Kinder-Blechspielwaren zu Badezimmer, Küche oder Karussells geprägt waren.
Aber auch die Historie schlägt den Bogen zur Gegenwart, interaktive Medientechnik und kreative Inszenierungen sorgen für viel „Leben in der Bude“. Das wird in einer weiteren Etage des Märklineums Zug um Zug erlebbar. Die große Modelleisenbahnanlage fährt zu sammen mit einer realitätsnahen Tag-Nacht-Projektion durch alle Epochen der Bahngeschichte. Sie zeigt nicht nur technisches Können und Kreativität der Firma Märklin, sondern wurde speziell zur Eröffnung auf den neuesten Stand gebracht.
Auf diesem befindet sich auch der Märklin Store. Die einem Lokschuppen nachempfundene Stahlkonstruktion ist beeindruckend und hatte schon vor der offiziellen Eröffnung den Betrieb aufgenommen. So konnten Eisenbahn- und Märklin-Fans einen Vorgeschmack auf das Märklineum erhalten, die Service-Station aufsuchen und sich mit Zubehör aller namhaften Hersteller rund um Modelleisenbahnen sowie mit Schnäppchen aus der Fundgrube eindecken. Als abschließender Bereich des Märklineums bietet das Selbstbedienungsbistro Platz für rund 70 Personen, für Gruppen werden gerne Sitzplätze reserviert.
Das Museum ist Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr geöffnet, buchbare Angebote inkl. Downloadformular sowie Sonderöffnungszeiten sind auf www. marklineum.com erhältlich.
Buchbare Angebote – da kann auch die Stadt Göppingen aus dem Vollen schöpfen. So lässt sich aus dem halbtägigen Museumsbesuch für Busreiseveranstalter leicht ein Programm für einen ganzen Tag oder eine mehrtägige Reise in die Märklin-Region „stricken“.
Drei Themenführungen laden zur spanenden Zeitreise in die Vergangenheit der Stadt und der Firma Märklin ein: „Spurensuche Märklin“, „Villa Märklin“ und „Familie Märklin, ihre Villa und das Badhaus“. Erlebe dein Göppingen – das kann man bei einer virtuellen 360 Grad-Tour als Stadtführung von zu Hause (www. erlebe-dein-goeppingen.de) oder natürlich direkt vor Ort (Tel. 0 71 61/6 50 44 44).
Die Stadt gilt mit rund 500 in habergeführten Läden als Einkaufshochburg. Erholungsinseln sowie viele Cafés und Restaurants versüßen den Gästen den Aufenthalt in der Hohenstaufenstadt.
Der Hohenstaufen – Göppingens Hausberg mit der Ruine der Stammburg der Staufer – bietet von 684 m Höhe einen einmaligen Blick über die Region. Neben Wanderungen entlang der sieben Göppinger Rundwanderwege und den zwei „Löwenpfaden“ ist die Landschaft rund um die drei Kaiserberge auch gut geeignet für ausgedehnte Radtouren. Die Wanderungen sind bei einer und bis zu fünf Stunden Wanderzeit auch an jedes Fitnesslevel anpassbar. Wer die Märklin-Region lieber gemütlich entdecken will, kann direkt am Märklineum zur rund dreistündigen Busrundfahrt „Staufer-Express“ starten. Wie auf einer Perlenschnur lassen sich die Zeugnisse aus staufischer Zeit wie Kirchen, Klöster, Burgruinen und Stadttürme eingebettet in einer idyllischen Naturkulisse „erfahren“.
Erfahrene Guides der Stadt Göppingen erläutern während der Bustour viele der zum Teil unbekannten Ecken und Bauwerke. Sie sehen, nicht nur Märklin, auch die Region mit der Hohenstaufenstadt Göppingen bietet allerhand Geschichte und Geschichten. Man muss sie nur hören und erleben wollen…
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