Vom 7. bis 9. Juli 2022 fand der VPR VIP-Treff als „Summer Edition“ im nordrhein-westfälischen Neuss statt. Normalerweise ist dieser Event der Paketer die Jahresauftaktveranstaltung der Bustouristik im Januar bzw. Februar.
Doch da man die Frühjahrsplanungen corona-bedingt absagen musste, entschied sich der VPR für ein Sommer-Event, um einerseits Präsenz zu zeigen und anderseits auch den 40. Geburtstag des Verbandes zu begehen.
Wenn ein VIP-Treff gut läuft, dann stellen im Schnitt 65 Verbandsmitglieder auf dem dazugehörigen Workshop aus und empfangen ca. 200 Kunden aus der Bus- und Gruppentouristik.
Zahlenmäßig konnte der VPR VIP-Treff dieses Mal nicht überzeugen: 43 Reiseunternehmen – insgesamt 51 Personen -, die auf diesem Workshop als Fachbesucher erschienen, standen 54 ausstellende Unternehmen des Verbandes gegenüber. Und so gestand VPR-Präsident Adriano Matera auch schnell ein, dass diese B2B-Messe sich wirtschaftlich für die allermeisten Aussteller wohl nicht rechnen wird. Aber, so er weiter, nach den letzten Pandemie-Jahren und den damit verbundenen Einschränkungen und dem wiederholten Absagen von Veranstaltungen wäre diese Summer Edition als Präsenzveranstaltung ein psychologisch wichtiges Signal in die Branche.
Als Grund für die geringe Anzahl an Besuchern nannte Matera, dass die meisten Reisebusveranstalter zurzeit ihr Geschäft wieder hochfahren und auch auf eine gute Nachfrage stoßen würden. Zudem führe die allgemeine Personalnot in der Branche dazu, dass Unternehmer und Entscheider vielfach selber als Busfahrer einspringen müssten, um die Lücken zu schließen. Damit hätten viele einfach keine Zeit für einen Besuch in Neuss gehabt.
Der nächste VPR VIP-Treff ist für den 2. bis 4 Februar 2023 annonciert.
Spannender waren die Ausführungen des VPR-Präsidenten zur seiner Einschätzung der Lage der Branche und in seinem Verband. Auch im VPR herrsche Personalnot: 70 % der Mitglieder hätten in einer Umfrage signalisiert, dass sie erheblichen Personalbedarf haben. Allein bei den Paketern seien ca. 200 Stellen unbesetzt. Es gäbe mittlerweile ernsthafte Überlegungen, zu versuchen, diese Stellen durch das Anwerben von Mitarbeiter aus dem EU-Ausland zu besetzen.
Insgesamt sei die Nachfrage nach Reisen auf Seiten der Konsumenten zurzeit sehr gut. Diese wären auch in der Summe bereit, mehr für die Reisen zu bezahlen. Laut Matera haben sich die Reisen mittlerweile um 5 bis 8 % verteuert.
Zu den Auswirkungen des Krieges in Osteuropa bemerkte er: „Die Reiseangst vor Reisen in die Nachbarstaaten von Russland und der Ukraine sowie nach Schweden, die im März und April vorherrschte, hat sich weitgehend gelegt. Ganz im Gegenteil boomt die Nachfrage nach Schweden, Finnland und dem Baltikum sowie nach Donauflusskreuzfahrten wieder“.
Bildquelle: Sanne
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